Nationalpark

Wildes Wasser – Steiler Fels

Wildes Wasser – Steiler Fels

Am Gesäuseeingang, wo die Enns zwischen Himbeerstein und Haindlmauer ihren Durchbruch findet, beginnt der einzige Nationalpark der Steiermark unter tosendem Rauschen des wild gewordenen Flusses. Flussabwärts türmen sich die Kalk- und Dolomitfelsen der Hochtorgruppe von 600 auf knapp 2370 Meter senkrecht auf – ein einzigartiger Kontrast.

Internationale Anerkennung

Das Gesäuse ist ein internationales Schutzgebiet der Kategorie II, sein Status ist von der IUCN, der Welt-Naturschutzorganisation, überprüft und bestätigt. In einem Nationalpark der Kat. II ist das wichtigste Ziel der Prozessschutz, das heißt die Natur Natur sein lassen, Bodenschätze, Wälder etc. nicht zu nutzen und in die natürliche Dynamik nicht einzugreifen.

Natürliche Besonderheiten

Die Landschaft des Gesäuses ist von Wildem Wasser und Steilem Fels geprägt. Dazwischen wachsen wilde und wieder verwildernde Wälder.

Die Enns bildet ein Biotop für Pflanzen und Tiere, die in stärker regulierten Flüssen nicht mehr überleben können. Flaggschiffart ist der Flussuferläufer mit dem größten Brutvorkommen in der Steiermark.

Aber auch besondere Pflanzen kommen vor. Die Zierliche Federnelke wächst im Kalkschutt der Berge und ist endemisch. Endemiten sind Lebewesen, die sich weltweit auf ein kleines Vorkommensgebiet beschränken. Nirgendwo in Österreich gibt es mehr Endemiten als im Gesäuse, es ist ein Endemiten-Hotspot. Flussuferläufer und Federnelke stehen für die vielen unscheinbaren Besonderheiten des Gesäuses. Auffälliger sind da Gams, Auerhahn oder Steinadler, typische Gebirgsbewohner, die im Nationalpark Gesäuse ein gesichertes Auskommen haben. Auch der Luchs findet wieder zurück und hat – aus dem nahen Nationalpark Kalkalpen kommend – das paradiesische Gesäuse für sich entdeckt.

 

 

 

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